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Meisenknödel. Batteriebetrieben.

Freitag, 26. November 2010, geschrieben von Mimi Müller
Kein Advent.

Kein Advent.

Ja. Es schneit immer noch. Und nein: der kleine Schwatte is nich angesprungen. Batterie, klar, was sonst – alles andere hatte ich ja erledigt. Pah! Soller doch stehn wo er bleibt. Der hält mich doch nich auf!

Ich also dann rein, die schweren Trekkingstiefel anne Fööt, die, wo ich zwar die Füße kaum noch hochkrieg, kein Wunder bei dem Gewicht, andrerseits aber auch nicht frier. Vorher noch die überlangen Kniestrümpfe über die überlangen Wollstrumpfhosen, bis unter die Achseln gezogen,  dann den doppelten Schal umgeschwungen wie Miss Marple und ab – zu Max Bahr gestiefelt.

Max Bahr heißt der örtliche Baumarkt und Baumärkte sind (neben Büchereien) mein persönlichen Paradiese. Spaß, Spiel und Spannung, Abenteuer am laufenden Klavierband. Es gibt da alles und alles, was es nicht gibt, kann man aus dem, was da ist, zusammenzimmern. Baumärkte riechen gut, Baumärkte sind voller sympathischer Menschen, die allesamt guten Willens sind, auch aus Trümmern noch eine neue Welt zu zaubern bereit, man kann hingehen, ohne sich die Wimpern zu tuschen und abgesplitterte Nagellacke sind keine Schande sondern Ausweis spontaner, zupackender Tatkraft. Und es gibt die unglaublichsten Maschinen und Maschinchen, Sägen, behämmerte Damenhammer und allerlei Zeugs, mit dem ich noch nix anzufangen weiß, mir aber schon noch was einfallen lassen werde. Für jede Stimmungslage gibt es ein Reparaturkit, und wenn einmal gar nichts mehr geht, dann bleibt einem immer noch die Heißklebepistole… Ich liebe Baumärkte und besonders liebe ich Max Bahr sein Baumarkt bei mir umme Ecke… Der plötzliche Wintereinbruch war also ein guter Anlass mal wieder hinzugehen – ich war vorgestern zum letzten Mal da und so gesehen eh quasi auf Entzug. Fehlende Meisenknödel waren ein unglaublich guter Anlass. Sonst hätte ich noch Engelshaar an der Glaswolle herbeiziehen müssen. Mir ist jedenfalls noch immer ein Grund eingefallen, mich auf den Weg in diesen HolzHammerhimmel zu machen…

Wie auch immer: Die Umstände waren ebenso günstig wie dringlich. Neben dem Eichhorn Herrn Puschel, den sie ja jetzt schon kennen, war heute früh auch die Krähe, Frau Akkupatz da. Und besah sich krähchzend das leere Futterhaus – eine berechtigte Mahnung, die ich unverzüglich zum Anlass nahm, nach Startschwierigkeiten, durch den Winterwald zu stapfen, immer Kurs auf den Baumarkt

Und wie ich da wolkenschnaubend und mit beschlagener Brille im selbstgehauchten Nebel stand, da …