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Nur Friedrich ?

Samstag, 15. Februar 2014, geschrieben von Mimi Müller

Als der Noch-Innenminister Friedrich den noch nicht Großkoalitionär Gabriel an die Seite nahm und ihm “steckte”,wovon er Kraft seines Amtes erfahren hatte, und was er “eigentlich” nicht weitersagen durfte, da hätte ich mir folgendes erwartet:

Dass der Informierte dem Informierenden sofort und unmissverständlich entgegentritt.  Etwa so:

“Pass mal auf Kollege Friedrich , – ich wünschte mir wirklich, dass Du geschwiegen hättest. Dir ist doch klar, in welch eine Situation Du uns gerade beide gebracht hast? Ehrlich, das ist ja ne noble Geste, und ich versteh schon, was Dich da bewogen hat – aber das hättest Du nicht tun dürfen, dass darfst Du nicht, mir so etwas sagen.  Du hast ein Amtsgeheimnis verletzt,  zudem noch,  für eine Sache, von der du sagst , sie sei nicht strafbar, wo du aber auch nicht weisst, ob die ausermittelt ist.  Du wirst verstehen, daß ich nun,  da ich schon davon weiß,  den Schaden begrenzen muss.

Wir zwei gehen jetzt mal sofort zur Noch-Justizministerin und ich schlage vor, Du sagst der Kanzlerin persönlich Bescheid, die soll dazukommen.  Sofort!  Und dann wirst Du das alles nocheinmal wiederholen, was du mir gerade erzählt hast. Da muss unverzüglich die Staatsanwaltschaft informiert werden, dass es da ein Leck gegeben hat, damit die sofort tätig werden können,  falls noch was geplant ist.  Wir wissen weder was anliegt,   noch,  wer sonst noch davon weiss und genau wie Du meint,  irgendwen informieren zu müssen.  Und das ganze, Friedrich,  egal, wie gut Du dass gemeint hast – tut mir leid, und das wirst du verstehen,  -  so etwas kann ich als Demokrat nicht dulden, und du wirst auch schwerlich einen Juristen finden, der das gut heißt.  Selbst wenn ich wollte, da kann ich nicht mitmachen, das kann ich nicht auf  sich beruhen lassen, das ist nämlich schon jetzt aus dem Ruder gelaufen. Und jetzt kein Wort mehr absolutes Stillschweigen!  Das darf hier nicht noch weiter die Runde machen.”

So in etwa, hätte ich das Gespräch für wünschenswert erachtet.

Stattdessen bedankt sich Gabriel artig,  geht hin,  spricht mit Oppermann drüber, und mit Steinmeier und mit … Und jeder Einzelne, mit dem er gesprochen hat (und da sind auch Juristen drunter ) hätte so einen  Text sprechen können und nach meiner Auffassung auch müssen:  Hey,  hier liegt ein  Rechtsbruch vor und wissen tun wir gar nix, aber keiner hat es getan.  Und Oppermann setzt noch einen drauf, ruft obendrein auch noch beim BKA an. Und allesamt schweigen sie  (oder  auch nicht.  Das wissen wir nicht.)  und ziehen aus dem unrechtmäßig erworbenen (Nicht)Wissen Konsequenzen und führen – ihre Posten immer fest im Auge -  die Koalitionsverhandlungen “unbehindert” weiter.

Dagegen kommt mir Friedrich fast schon lauter vor …